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Anrudern 2024 von Speyer nach Worms

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Im Laufe des Donnerstags (03.08.2017) kommen die meisten Teilnehmer in Vegesack im Bremer Norden an, wo der "Weiße Schwan der Unterweser" schon auf uns wartet. An Bord der Schulschiff Deutschland verbringen wir die erste Nacht auf dem letzten erhaltenen deutschen Vollschiff.

 Seit Mitte der 1990er Jahre liegt sie in Vegesack und dient uns als einfache, sehr maritime Unterkunft. Zum Abendessen geht es in die Bremer Innenstadt, wo ein anderes legendäres Segelschiff auf uns wartet. An Bord der Alexander von Humboldt sitzen wir unter grünen Segeln und genießen den Abend bei Fisch und anderen Gerichten.

Die erste Rudertour stellt uns vor die Aufgabe, einen Fluss auf seiner gesamten Länge zu berudern, und das gleich zwei Mal. Zum Glück ist die Lesum nur knapp 10 Kilometer lang, bevor sie in die Weser fließt. Dank der freundlichen Unterstützung des Vegesacker RV stehen uns zwei gesteuerte C-Vierer zur Verfügung, mit denen wir die Lesum aufwärts rudern. Bei auflaufendem Wasser haben wir bald den Zusammenfluss aus Hamme und Wümme und damit den Beginn der Lesum erreicht. In den Vorjahren waren wir bereits auf der Hamme unterwegs und befahren sie auch dieses Mal auf einem kurzen Stück. Bald geht es aber auf der Wümme weiter zu unserem Pausenziel, der Gaststätte Dammsiel mit schön gelegenem Biergarten. Wir machen die Boote fest und haben kurze Zeit später das erste, wohlverdiente Getränk vor uns stehen.


Das Bremer Blockland ist der größte (nach Fläche) und zugleich kleinste (nach Einwohnern) Bremer Stadtteil. Weite Teile sind für den Kfz-Verkehr gesperrt, so dass die Gaststätte Dammsiel zu Lande ein beliebtes Ziel für Radtouren ist. Hier können wir ganz entspannt unter Bäumen sitzen und Essen und Trinken bei sonnigem Wetter genießen. Ein zu früher Aufbruch würde bedeuten, gegen die Strömung zurück zu rudern. Als wir wieder in den Booten sitzen, spüren wir anfangs noch eine leichte Gegenströmung. Dann kippt die Tide und hilft uns zurück nach Vegesack. Der stellenweise starke Gegenwind hält uns nicht davon ab, bis zur Mündung zu rudern, wo wir unserer Unterkunft einen wasserseitigen Besuch abstatten.

Die Teilnahme an der "Fahrt um die Strohauser Plate" hat für uns mittlerweile schon Tradition. Bei der insgesamt fünften Teilnahme süddeutscher Ruderer sind Aktive aus fünf Vereinen in unserer Gruppe, in diesem Jahr der Wormser RC, der RC Aschaffenburg, der Weisenauer RV, die RG Wiesbaden-Biebrich und die Bamberger RG.
Bei Windstärken um 4 bis 5 Beaufort haben wir auf der Unterweser stellenweise mit Wellen zu kämpfen. Auf der Schweiburg, dem Weser-Nebenarm zwischen Strohauser Plate und Wesermarsch, ist das Wasser wie üblich ruhig und die Boote erreichen rechtzeitig den Wendepunkt kurz vor Brake. Die schilfbestandenen Ufer kommen immer näher; dann sind wir wieder auf der Weser. Zurück am Bootshaus des Nordenhamer RC warten schon Grillgut und das wie immer großartige Kuchenbuffet auf uns.
Nachdem die schnellsten Mannschaften Pokale und alle Teilnehmer / -innen eine Medaille erhalten haben, gibt der Nordenhamer Shanty-Chor einige Lieder zum Besten – ein weiterer Höhepunkt des heutigen Tages.

Für den Sonntag steht eine Rudertour ins Wattenmeer auf dem Programm. Tidenbedingt ist daher nächtliches Aufstehen angesagt: 5 Uhr früh am Bootshaus. Doch schon an den ersten beiden Tagen wehte uns eine steife Brise um die Nase. Der Seewetterbericht für den Sonntagvormittag liest sich auch nicht gerade nach idealem Ruderwetter: „Deutsche Bucht: Nordwest bis West 5 bis 6, Schauerböen, strichweise Gewitter, See 2 Meter“.


Zwar bezieht sich diese Vorhersage auf die offene See, aber wir entscheiden uns doch, auf die geplante Fahrt auf die Nordsee zu verzichten. Als Alternativprogramm ist zunächst einmal späteres Aufstehen angesagt. Gegen 10:00 Uhr gehen wir dann aufs Wasser in Richtung Strohauser Plate. Dieses Mal wollen wir an der bisher nur umrundeten Insel anlanden.

Der Blick fällt auf die Weite des norddeutschen Himmels. Die Sonne strahlt und wechselt sich mit den vorüber ziehenden Wolken ab. Das Wasser glitzert, während wir über die vergleichsweise ruhige Unterweser rudern. Neben uns taucht ein Seehund auf, wundert sich über unser Treiben und verschwindet. Zwei weitere Male sieht er uns zu, bis die gesamte Mannschaft ihn gesehen hat. Was will man mehr? Schließlich steuern wir einen Sandstrand auf der Strohauser Plate an. Eine Schlammpackung für Füße und Unterschenkel gibt es beim Aussteigen gratis. Als alle Ruderer und Boote wohlbehalten am Strand sind, stoßen wir mit Sekt auf die gelungene Ausfahrt an.


(alle Fotos: Christian Schmidt)

Im Jahr 2018 soll es wieder an die Unterweser gehen. Rund um den 11. August wird die Fahrt dann stattfinden. Wer dabei sein möchte, sollte sich frühzeitig anmelden. Für eine erfolgreiche Planung ist es notwendig, dass der Anmeldeschluss bereits am 31.03.2018 ist.