Termine

Sa 9.November 10:00-
Arbeitseinsatz Lampertheim
Sa 23.November 18:00-
Feuerzangenbowle mit Siegerehrung und Ehrung der Jubilare
Sa 7.Dezember 13:30-00:00
Nikolausrudern

Wir beginnen an dieser Stelle mit einer Reihe mit Buchempfehlungen. Thematisch drehen sich alle Bücher mehr oder weniger um die Sportart, die uns alle verbindet. Unterschiedlich sind allerdings die Genres, dabei versuchen wir immer unterschiedliche Interessen zu bedienen.

 

„Über den Wassern” von Craig Lambert

Der Essay des amerikanischen Journalisten Craig Lambert (im englischen Original „Mind over water“, deutsche Ausgabe ist aber hervorragend übersetzt)  trägt den Untertitel „Rudern – eine Lebenskunst“ und das trifft den Geist des Buches wohl am besten.

Tatsächlich ist es ein bisschen schwierig, das Buch zu beschreiben, da sehr umfassend über den Rudersport berichtet wird. Kern sind biografische Zügen, mit denen der Autor über seine Rudererfahrungen berichtet, die Kunst des Ruderns anregend beschreibt und wie sich dies auf Leben, Familie und Beruf übertragen lässt (die „Lebenskunst“).  Oft sind es nur einfache und jedem Ruderer wohl bekannte Eigenheiten des Rudersportes und was ihn ausmacht, aber Craig Lambert gelingt es wunderbar, die entsprechende Faszination oder Kunst in einem angenehm lesbaren Text zu beschreiben und auszuführen. Nur als kleines Beispiel ist seine Analyse der einzelnen Plätze im Achter absolut treffend  „(…)Ruderer Nummer 3 ist die Brücke zwischen dem Bugpaar und dem Maschinenraum (…), wobei die Themen oft ein wenig unsystematisch ineinander übergehen  – von einer detaillierten Schilderung des Head of the Charles River Kurses und seinen persönlichen „Einerkünsten“ zu den Grundzügen des erfolgreichen Mannschaftsruderns „(…) beim Mannschaftsrudern horchen wir auf die Klangfarbe und Klanggestalt des Wasserfassens und des Aushebens (...)“.

Allerdings macht diese Abwechslung zwischen biografischen Schilderungen und allgemeinen Abhandlungen mit interessanten Verweisen auf andere Sportarten dieses Buch eigentlich gerade unterhaltsam und leicht zu lesen.  Und Achtung, das Buch macht auf jeden Fall Lust zu rudern!

 

„111 Gründe, das Rudern zu lieben“ von Arno Boes

Journalist, Moderator und (TV)-Regattasprecher – wer in den letzten Jahren mal eine Ruder WM auf Eurosport geguckt hat, kennt die Stimme von Arno Boes definitiv. Dazu ist er ein Ruderverrückter und hat mit den 111 Gründen seine persönliche „Liebeserklärung an den großartigsten Sport der Welt“ zusammengetragen. Vermutlich mussten es einfach wegen des griffigen Titels 111 Gründe werden, so manches ist vielleicht ein wenig trivial, aber es ist durchaus eine beeindruckende Abhandlung aller Aspekte in einer gesunden Mischung von „...Historie, Ergebnissen, Großereignissen, Persönlichkeiten, eigenen Erlebnissen und der Betrachtung von breitensportlichen Aktivtäten…“, die den Rudersport einzigartig machen. Man kann das Buch wegen der 111 kleinen Kapitel in Etappen super als Betthupferl lesen und für die nächste Party hat man auf jeden Fall ein wenig Ruder Spezial wissen parat … („wusstet Ihr, dass der Mond den Start von Ruderrennen bestimmt und es ohne Rudern vielleicht kein Facebook geben würde…?“ (Auflösung Grund 35 bzw. 45).

 

„Master Rudern - Das Training ab 40“ von Wolfgang Fritsch, Volker Nolte

Allein die beiden Namen lösen beim versierten Masterruderer schon Gänsehaut aus – absolute Trainerlegenden, die zahlreiche erfolgreiche Mannschaften trainiert haben. Das „“Masterrudern“ (also streng genommen Rudern ab 27…) erfreut sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit und somit macht ein Trainingsratgeber absolut Sinn. Das Buch ist vielleicht weniger etwas zum „Durchlesen“, aber ein ideales Nachschlagewerk, wenn man sich mal doch mit einem Aspekt des Trainings näher.

 

„Zweier ohne“ (Novelle) von Dirk Kubjuweit

Dirk Kubjuweit erzählt die Geschichte von Ludwig und Johann, die sehr erfolgreich im Zweier ohne starten. Darüber hinaus verbindet die beiden eine tiefe Freundschaft, die tragisch in einem Unfall endet. Wie bei einer Novelle nicht anders zu erwarten, steht hier nicht der Sport im Vordergrund, sondern das Verhältnis der beiden Protagonisten im Boot und darüber hinaus. Der Zweier ohne, der ein Höchstmaß an Koordination und Synchronität erfordert, steht symbolhaft für das Verhältnis der beiden Jugendlichen zueinander. Sie verbindet nicht nur der Sport, sondern sie verbringen auch in ihrer Freizeit jede freie Minute miteinander. Dass Ludwig die Beziehung in jeglicher Hinsicht dominiert, stellt Johann lange Zeit nicht in Frage, bis er sich in Ludwigs Schwester verliebt. Die Grundstimmung des Buches ist – bedingt durch den Schauplatz - von Anfang an bedrückend. Von der Mintarder-Brücke sind dem Freund des Autors häufig Selbstmörder in den Garten gesprungen - so auch zu Beginn des Buches.

 

„Das Wunder von Berlin“ (Boys in the Boat) von Daniel James Brown

Das Buch mit dem Untertitel „Wie neun Ruderer die Nazis in die Knie zwangen“ ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Roman von Alexandra Decker, der 1988 spielt. Das von Daniel James Brown geschriebene „Sachbuch“ handelt von neun jungen Männern aus der amerikanischen Provinz, die sich 1936 auf den langen Weg nach Berlin machen, um die Goldmedaille im Rudern zu gewinnen. Tatsächlich liest sich das aus der Sicht des Olympia-Teilnehmers Joe Rantz geschriebene und mit Originalfotos illustrierte Buch aber wie ein Roman, fesselnd bis zum Schluss. Joe wurde 1914 während der amerikanischen Depression geboren und wächst unter schwierigen Verhältnissen auf. Als junger mittelloser Student ist die Aufnahme ins Ruderteam eine Chance sich sein Studium zu finanzieren. Dies gelingt ihm nur, weil er über einen eisernen Willen verfügt und die Fähigkeit sich zu quälen. Nachdem er in das Ruderteam der Universität Washington aufgenommen wird, beginnt für ihn und seine Mannschaftskollegen eine dreijährige Vorbereitungszeit auf die von Adolf Hitler minutiös geplanten Olympischen Spiele, wo sie die deutsche Mannschaft brüskieren. Toll sind die Zitate des Bootsbauers und Ruderers George Yeoman Pocock zu Beginn jedes Kapitels. Kleiner Tipp: Noch in diesem Jahr kommt die Verfilmung des Romans unter der Regie von George Clooney in die deutschen Kinos.