Termine

Sa 23.März 00:00
Stadtachter Mannheim
So 7.April 00:00
Anrudern 2024 von Speyer nach Worms

Vereinskleidung

Partnervereine

 

Atlantik – das “Ruderrevier”, auf dem wir dieses Mal unterwegs waren.

Auf dem Atlantik

Biskaya - „Die Biskaya … ist eine Bucht des Atlantischen Ozeans, die sich von Galicien bis zur Bretagne … erstreckt. Dieses Seegebiet ist für schlechtes Wetter, starke Stürme und extremen Seegang bekannt.“ (lt. Wikipedia)

 Club d’aviron de mer de La Rochelle – der Veranstalter dieser Wanderfahrt. Der CAMLR ist ein Ruderclub in La Rochelle und bietet jährlich eine Wanderfahrt auf dem Meer an. Die diesjährige Wanderfahrt führte um das Fort Boyard herum. In anderen Jahren wird beispielsweise die Île de Ré umrundet.

 Doris, Michael, Christian – die drei Wormser auf dem Atlantik.

 Das Team aus Worms

EM 2016 – Während der Wanderfahrt fand das Viertelfinale Deutschland – Italien in Bordeaux statt. Auf der Île d’Aix gab es die Möglichkeit, das Spiel in einer Bar zu verfolgen. Am Tag nach dem Spiel, dem Sonntagabend, waren in den Straßen von Bordeaux deutlich mehr deutsche als italienische Stimmen zu hören. Der freundliche Mitarbeiter beim Check-In am Flughafen hat mit seinem Tipp (2:1 für Deutschland) leider nicht Recht behalten.

 Fort Boyard – Die im 19. Jahrhundert errichtete Befestigungsanlage hatte die Aufgabe, den Hafen von Rochefort mit seinem bedeutenden Marinearsenal zu sichern. Es wurde auf einem Felssockel im Meer errichtet. Bekannt wurde Fort Boyard unter anderem durch die gleichnamige Spielshow in den 1990er Jahren. Am ersten Tag unserer Wanderfahrt haben wir das Fort zwei Mal passiert, das zweite Mal in einer Entfernung von etwa 50 Metern.

La Rochelle

 Gezeiten – Ebbe und Flut machen in der Gegend von La Rochelle einen Tidenhub von etwa sechs Metern aus. Als wir am späten Nachmittag des ersten Tages unser Etappenziel auf der Île d’Aix erreicht hatten, war gerade Flut. Wir mussten die Boote daher nicht mehr allzu weit den Strand hinauf tragen. Als es am nächsten Morgen weiter ging, war Ebbe. Nun mussten die Boote etwa 50 Meter weit den Strand hinab getragen werden.

 Huîtres – französisch für Austern. An der französischen Atlantikküste rund um La Rochelle sind viele Austernzuchten. So war es nicht überraschend, dass der Veranstalter bei der Mittagspause in Boyardville unter anderem eine Menge Austern auffuhr.

 Île d’Aix – eine kleine Insel zwischen dem französischen Festland und der Île d’Oleron. Die Île d’Aix war das Ziel der ersten Tagesetappe. Hier blieben wir über Nacht. Bestandteil der Wanderfahrt war, auf dem Campingplatz im Süden der Insel zu zelten. Der Campingplatz liegt im Inneren einer weitläufigen Fortanlage. Durch die alten Mauern waren die Zelte recht gut vor dem Wind geschützt. Es bestand aber auch die Möglichkeit, ins Hotel auszuweichen. Spannend war auch das Anlegemanöver auf der Île d’Aix. Wir legten auf der Luv-Seite der Insel an und bekamen dadurch die Brandung zu spüren. Jedes Boot wurde einzeln durch die Begleitboote in Richtung Strand geführt, wobei Welle für Welle von achtern durchs ganze Boot lief. Mehrere Personen im Wasser halfen den Mannschaften beim Anlegen.

 La Rochelle - mittelalterliche Stadt an der französischen Atlantikküste. Die Anreise erfolgte per Flug von Strasbourg nach Bordeaux. Von dort waren es noch knapp zwei Stunden mit dem Auto.

 Minimes – Der Port des Minimes ist der Freizeithafen von La Rochelle. Neben ca. 4.500 Liegeplätzen für Segelboote hat hier auch der Club d’aviron de mer de La Rochelle seine Heimat.

 Nantes – eine Stadt am Unterlauf der Loire. Zusammen mit Nolwenn und Philippe aus dem Ruderverein Léo Lagrange aus Nantes sind wir gerudert. Die beiden hatten auch die Yole mitgebracht, in der wir zusammen gerudert sind.

 Oléron – Die erste Teiletappe führte uns von La Rochelle auf die Île d’Oleron, wo wir am Strand anlegten. Der Veranstalter hatte hier ein ausgiebiges Picknick für uns vorbereitet. Nach einer zweistündigen Pause ging es weiter in Richtung Île d’Aix. Auf dem Weg dorthin passierten wir aus nächster Nähe das Fort Boyard.

 Pineau des Charentes – eine regionale Spezialität. Dabei handelt es sich um einen likör-ähnlichen Aperitif, von dem der Veranstalter nach den Ruderetappen gerne ausgeschenkt hat. Alternativ standen aber auch nicht alkoholische Getränke und Bier zur Verfügung.

 Randonnée – französisch für Wanderfahrt. Über den französischen Ruderverband wurden für dieses Jahr insgesamt 45 Wanderfahrten öffentlich ausgeschrieben. So haben wir auch schon auf der Traversée de Lyon gerudert und werden wieder an der Randonnée unseres französischen Partnervereins, der Descente de l’Aa, teilnehmen. Mittlerweile trifft man auf den meisten Veranstaltungen Ruderinnen und Ruderer wieder, die man bereits von anderen Veranstaltungen kennt.

 Salz – Das Rudern im Salzwasser hinterließ natürlich seine Spuren. Es bleibt ja nicht aus, dass man auch Wasser abbekommt, so dass sich nach der Wanderfahrt eine kleine Salzkruste auf der Kleidung gebildet hatte.

 Titel dieses Berichtes – „Fort Boyard – ein Spiel für Abenteurer“ war der Titel einer Spielshow in den 1990er Jahren, die auf der gleichnamigen Befestigungsanlage veranstaltet wurde und für die Bekanntheit des Fort Boyard gesorgt hat.

 Vendée – französisches Département nördlich von La Rochelle. Da wir die recht lange Anreise nicht nur zum Rudern auf uns genommen hatten und schon am Donnerstag in La Rochelle eingetroffen waren, nutzten wir den Freitag, um die Umgebung zu erkunden. In La Tranche sur mer gab es leckere Muscheln zu essen.

 Wellen – In der atlantischen Dünung zu rudern ist ein außergewöhnliches Erlebnis. In Ufernähe waren die Wellen eher kurz und unangenehm. Als wir uns weit genug vom Ufer entfernt hatten, wurde die Wellenfrequenz länger und angenehmer zu rudern. Manches Mal sah man von anderen Mannschaften nur die Köpfe, bis deren Boote von den Wellen wieder hochgehoben wurden. Die Wellen erreichten zeitweise eine Höhe von etwa einem Meter. Unter Landabdeckung der Inseln war es natürlich ruhiger.

 X –Skulls. Alle 19 Boote, die bei dieser Wanderfahrt am Start waren, haben mit Skulls gerudert.

 Yole – Für das Rudern auf dem Meer sind die uns bekannten Ruderboote (C-Gigs und ähnliche), mit denen wir auf dem Rhein und anderen Flüssen unterwegs sind, nicht geeignet. Stattdessen rudert man mit sogenannten Yoles, die in Frankreich deutlich verbreiteter sind als bei uns. Diesen Booten macht es nichts aus, wenn mal eine Welle (oder mehrere hintereinander) durchs Boot läuft. Der breitere Rumpf ist ein größtenteils geschlossener Auftriebskörper. Aufgrund ihrer Breite und der beweglichen Ausleger können Yoles auch viel besser über und durch Wellen fahren.

 Zodiacs – Die aus 19 Ruderbooten bestehende Wanderfahrt wurde durch fünf Sicherheitsboote begleitet, die die Ruderer auf Kurs hielten, beim An- und Ablegen unterstützten und bei Gelegenheit Fotos machten.

Am Ziel, am Strand

Fotos Christian Schmidt und Veranstalter