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Anlässlich der Erweiterung der Bootshalle in Lampertheim feierten wir am 01.08.2015 auf unserem Gelände am See. Viele geladene Gäste, Mitglieder und Angehörige kamen festlich gekleidet. Unsere Vorsitzende Sabine Teigland hielt die Festrede, die wir an dieser Stelle ungekürzt wiedergeben.


Sabine Teigland bei der Ansprache zum Festakt anlässlich der Hallenerweiterung des Clubhauses am See in Lampertheim  (Foto: J. Wolff)

Liebe Clubfamilie, liebe Gäste,

der Wormser Rudersport hat eine sehr bewegte Geschichte und es ist einmal wieder soweit, dass wir eine besondere Feier mit besonderen Gästen zelebrieren dürfen. 

Zu unserem Festakt“ Der Erweiterung der Halle am See“ begrüße ich sie alle herzlich und besonders

- den Bürgermeister der Stadt Lampertheim, Herr Gottfried Störmer
- den Beigeordneten der Stadt Worms, Herr Uwe Franz
- den Ehrenpräsidenten des Sportbundes Rheinhessen, Herr Herbert W. Hofmann
- den Vorsitzenden des Stadtsportverbandes, Herr Joachim Decker
- den Sportkreisvorsitzenden von Worms, Herr Günter Schnee
- die erste Vorsitzende vom Wassersportverein Lampertheim, Frau Erika Gabler

Besonders freue ich mich auch, dass meine Musikfreunde von der Harmonie  Herrnsheim heute hier zu Gast sind. Dirigent heute ist Alexander Holfter.

Vor über 130 Jahren fand der Wormser Rudersport hauptsächlich auf dem Rhein in Worms statt. Zuerst gab es einen kleinen Bootsschuppen am Floßhafen, ab 1903 ein Bootshaus an der Rheinpromenade. In den Nachkriegswirren kam es 1947 zur Gründung eines zweiten Vereins. Nun gab es neben der Rudergesellschaft auch den Wormser Ruderclub. Ein Problem war allerdings: Das Bootshaus gehörte der Rudergesellschaft, das Gelände aber dem Ruderclub. So musste das Bootshaus der RG von der Promenade an einen neuen Standort am Lampertheimer Altrhein umziehen. 1959 baute die RG die Bootshalle in Worms komplett ab und transportierte alle Balken der Fachwerkskonstruktion und alle Einrichtungen hierher. 1960 und 1961 wurde das „Bootshaus am See“ wieder aufgebaut. Ab 1980 musste eine Veränderung am Bootshaus geschaffen werden, da durch den Verkauf des Rheincafe-Geländes in Worms alle Aktivitäten der Rudergesellschaft nun in Lampertheim stattfinden mussten und das Bootshaus ausschließlich nur der Bootslagerung diente. Nach einem langen Genehmigungs-und Verwaltungsmarathon mit Behörden der Stadt Lampertheim, dem Kreis Bergstraße, dem Regierungspräsidenten Darmstadt, dem Wasserwirtschaftsamt, den Naturschutzbehörden etc. kam es 1989 zum südlichen Anbau mit Umkleide-und Sanitärräumen, Abstellraum und der Ruderstube, einem sehr reizvollem Raum im Obergeschoss der Halle. 

 1. Vors. WRC Sabine Teigland, Bürgermeister der Stadt Lampertheim Gottfried Störmer, Beigeordneter der Stadt Worms Uwe Franz (v.l.; Foto: J. Wolff)

Die Rudergesellschaft hatte somit mit dem  „Bootshaus am See“ und dem mehrere Tausend Quadratmeter großem Grundstück, mit eigener Pritsche und einem Motorbootanlegesteg einen attraktiven Standort.

Auch der Wormser Ruderclub musste sich in den 60er Jahren nach einem Standort am Lampertheimer Altrhein umschauen, denn in den schmalen Rennbooten täglich von Worms aus in den Lampertheimer Altrhein zu rudern, war wegen dem starken Schiffsverkehr nicht mehr möglich. Den ersten Standort am Altrhein fand der WRC auf dem Gelände vom Wassersportverein Lampertheim. Dort wurde eine Holzbaracke errichtet, in der die Rennboote lagern konnten. Die Kündigung des Geländes wegen Eigenbedarf war Mitte der 80er Jahre ein herber Schlag und eine Existenzfrage für den WRC. Es war dem ehemaligen 1. Vorsitzenden Walter Mauer zu verdanken,  dass durch seinen großen Einsatz an einem neuen Standort eine neue Bootshalle mit Umkleide-und Sanitärräumen und eine Steganlage 1992 eingeweiht werden konnte. 

Die bewegte Geschichte des Wormser Rudersports fand 2006 eine Fortsetzung in der Verschmelzung der beiden Rudervereine  mit dem neuen Namen: Wormser Ruderclub Blau-Weiß von 1883. Alles wunderbar? Am Anfang schon. Aber schnell kristallisierten sich Probleme heraus: Wie kann man drei Bootshäuser und angrenzendes Areal in Schuss halten? Wer kümmert sich um Bootsmaterial? Grüppchenbildung fand statt und man fühlte sich für Arbeitseinsätze am anderen Bootshaus nicht zuständig etc. Vielfach wurde diskutiert, welchen Standort man behalten sollte. Die Walter Mauer Halle, eine moderne und solide Bootslagerstätte, oder die Seehalle, ein Altbau, dafür aber mit eigenem abgeschlossenen Gelände, wo man den Bootshänger  sicher hinstellen kann und auch ein Sommercamp für die Jugend anbieten kann. Weiter gibt es einen Motorbootsteg und der Standort ist im Winter besser als die WM Halle, da bis zum See Schiffsverkehr herrscht und die tiefe Fahrrinne nicht so schnell vereist. Viele Gründe sprachen für die Seehalle.  

Stefan Künstler, Architektin Jennifer Besai, Walter Weißenrieder (v.l.; Foto J. Wolff) 

Mit der Entscheidung für den Standort „Halle am See“ musste nun allerdings wieder gebaut werden und es wurden Walter Weissenrieder und Stefan Künstler beauftragt, eine Erweiterung an der Halle am See zu errichten. Und wieder begann ein neuer Genehmigungs- und Verwaltungsmarathon, den dieses Mal hauptsächlich Walter Weissenrieder durchleben musste. Einen dicken Aktenordner und viele zurückgelegte Kilometer zu den Behörden und auf die Baustelle kann er nachweisen.  (Herzlichen Dank, Waldi!)

Der Lohn der Anstrengung aber ist die gelungene  Erweiterungshalle (6x24 m), in die mittlerweile die ausgelagerten Boote einziehen konnten.

Ein großes Lob kann man der Firma Burgey aus Göllheim aussprechen. Ein Dank geht auch an die Architektin, Frau Jennifer Besai, die den Bau geplant, überwacht und sich auch mit sehr guten Ideen zur Gestaltung des Gesamtbildes eingebracht hat.

Der Wille zu bauen ist eine Seite, Geld dafür zu haben eine andere. Deshalb war der WRC sehr froh, einen Landeszuschuss in Höhe von 21.000 Euro zu bekommen. Wir danken dem Land Rheinland-Pfalz, dem Sportbund Rheinhessen, der Stadt Worms und dem Stadtsportverband für ihre Unterstützung.

Blick in die neue Halle (Foto: J. Wolff)

Das Datum 1. August 2015 ist für den Wormser Ruderclub Blau-Weiß übrigens zweifach bedeutend. Heute feiern wir die „Erweiterung der Halle am See“. An diesem 1. August 2015 ist die Walter Mauer Halle aber auch für uns Geschichte, denn an diesem Datum wird die Halle an den Wassersportverein Lampertheim verkauft. 

Abschließend möchte ich neben Walter und Stefan allen danken, die diese Erweiterung möglich gemacht haben. Sei es durch tatkräftige handwerkliche Unterstützung oder durch amtliche und ehrenamtliche Hilfen.  

An diesem Standort „Halle am See“ hat der Verein für die Zukunft ein ideales Trainingsgelände, aber auch ein Gelände für die Geselligkeit geschaffen, die für einen Verein besonders wichtig ist. Natürlich sind wir mit dem Bauen noch nicht ganz fertig, da die sanitären Einrichtungen nicht winterfest sind und auch der Innenausbau der alten Halle verbesserungswürdig ist. Trainiert werden kann jedenfalls nach Herzenslust und die Erfolge unserer Jugend sprechen für sich. Großen Wert legt der Verein auf Jugendarbeit. Nicht nur Wettkampfsport sondern auch allgemeine Jugendarbeit ist uns sehr wichtig. Das einwöchige Sommercamp, hier an der Seehalle, ist ein fester Termin im Jahresplan für alle und ich persönlich freue mich, dass auch ehmalige FSJler vom WRC sich Zeit und auch Urlaub nehmen, die Betreuung der Jugend zu übernehmen. 

Es liegt nun an uns, einerseits sportlich aktiv und erfolgreich zu sein, andererseits aber auch die Geselligkeit zu pflegen.

Darauf möchte ich, so wie es bei den Ruderern Brauch ist, mit einem dreifachen Hipp Hipp Hurra schließen.