Ok, ein bisschen übertrieben, aber es war doch einiges mal nicht wie immer auf der Bilac, unserem jährlichen Ruderausflug in die Schweiz. Die inzwischen sechste Teilnahme "unseres" Vierers seit 2017. Neu war zum Beispiel, dass uns dieses Jahr kein weiteres Wormser Boot verstärkte, das war zum letzten Mal 2019 so. Vielleicht finden sich ja wieder nächstes Jahr wieder ein paar Mutige? Der Hänger fährt auf jeden Fall mit "unserem" Boot... Immerhin luden unsere Mannheimer Ruderkameraden noch zwei Boote auf, so dass sich das ganze doch auf jeden Fall lohnte. Etwas später als sonst (also auch nicht wie immer!), gegen 11:20 machten wir uns auf die Reise. Bereits bei Abfahrt stand fest: es wird die von uns bevorzugte Seestrecke, die vom Neuenburger See über den Verbindungskanal in den Bieler See führt. Das heißt, wir fahren das Boot zunächst zum Start, der dieses Jahr wegen Bauarbeiten am Ufer in Neuchatel in Saint Blaise stattfindet (nicht wie immer!). Das ist wirklich gut ausgeschildert, der Parkplatz ist großzügig und das breite, flache Ufer lässt einen Topp-Platz zum Lagern und Start zu.
Fotos: Jürgen Stephan
Wir bringen den Hänger nach Biel und checken traditionell in Magglingen in der Sporthochschule ein. Immer ein bisschen Fahrt, aber die Lage und Atmosphäre sind einfach überragend. Um 19 Uhr erwartet uns (ok, wie immer) der leckere Italiener am See, aber bei dem lauschigen Wetter gibt es keine bessere Adresse. Wir sind auch wieder im Rondell am See, das erinnert uns an unsere erste Bilac 2017 noch mit Gerhard und Dirk.
Am nächsten Tag dann Bilac-Routine: Frühstück um 7 Uhr, Abfahrt um 7:40 Uhr. Einwassern ist dieses Jahr völlig entspannt aufgrund des schönen breiten Strandes. Da kann man sich daran gewöhnen. Ein bisschen ungeordnet ist die Fahrt zum Start: keiner weiß so wirklich, wo der sein soll. Das Startboot sieht irgendwie kleiner aus als sonst? Wir legen uns einfach irgendwo hin und dann geht es auch schon los. Wir haben uns vorgenommen, zumindest wieder der schnellste Gig-Vierer zu sein. Im großen Feld von knapp 100 Booten bei sehr guten Bedingungen kommen wir auch gut voran. Nach einigen hundert Metern sehen wir auch unsere Mannheimer Kollegen knapp vor uns und liefern uns bis zur Kanaleinfahrt einen Bord-an-Bord Kampf. Sehr starke Innenkurve von Mannheim, aber im Kanal können wir uns dann doch etwas absetzen. Man weiss ja nie, ob noch so ein Gig Vierer irgendwo vorne fährt, aber eigentlich auch egal - wir fahren schön unseren Stil durch. Im Bieler See läuft es trotz leichtem Gegenwind flott und wir kämpfen uns an einen Frauen-Renndoppelvierer heran, aber die sind dann bei den guten Bedingungen doch etwas flotter (und jünger ;-)) als wir und wir müssen sie auf den letzten Kilometern ziehen lassen. Zufrieden legen wir in Biel an, verladen das Boot und bekämpfen (wie immer) die drohende Unterhopfung.
Bei Engadiner Nusstorte (das ist ein Signal an potenzielle Mitfahrer) philosophierten wir darüber, wie nun genau das Reglement aussieht. Wir warten mal entspannt ab, begrüßen den ehemaligen Cheforganisator der Bilac, Thomas von Burg, der sich freut uns zu sehen und uns gleich eine Runde Bier ausgibt! So sehen wir der Preisverleihung immer gelöster entgegen, aber dann hören wir doch im französisch-schweizer Mischmasch den "Wormser Ruderclub"! Zum vierten Mal dürfen wir uns über die Trophäe freuen, so langsam müssen wir doch mal einen schönen Platz für die Sammlung finden. Dieses Mal Platz 15, für die Top 10 wie letztes Jahr in der Gesamtwertung hat es nicht gereicht, dafür waren zu viele Rennboote bei den guten Bedingungen am Start. Mit unserer Zeit sind wir auch sehr zufrieden, also trinken wir noch ein weiteres Bier auf den Erfolg. Nachmittags dann Kaffee auf der schönen Terrasse und abends dann als kulinarisches Highlight (wie immer!) Dinner auf der Hohmatt.
Am Sonntag morgen steht wirklich mal was neues an. Die Twannschlucht soll durchwandert werden. Dazu lassen wir uns von Sabine nach Twann bringen und wandern dann die doch steile Twannbachschlucht nach oben. Durchaus anstrengend, aber wirklich ein schöner Weg an beeindruckenden Felsformationen vorbei. Nach 2 Kilometern geht das ganze in einen schönen Wanderweg über und wir erreichen bei bestem Wetter nach ca. 9 Kilomtern wieder die Hohmatt, in der wir traditionell WIE IMMER ein Abschluss Panache einnehmen. In 4,5 h nach Hause, Boot abladen und putzen, Pizza - Bilac 2024 wir kommen!