Der Sprung vom Sommertraining in das Wintertraining ist nie leicht. Gerade, wenn mit der Zeitumstellung Ende Oktober das Rudern unter der Woche von einem auf den anderen Tag unmöglich wird. Etliche Kilometer auf dem Ergo und Stunden im Kraftraum stehen nun vor der Trainingsgruppe um Michael Schambach.
Um diesen plötzlichen Umbruch etwas abzufedern und den Sommer gebührend zu verabschieden, keimte die Idee auf, in den Herbstferien noch einmal eine Woche in ein Rudertrainingslager zu fahren. Die Wahl fiel auf den gestauten Neckar bei Mosbach im Odenwald, der dort von Schleuse zu Schleuse knapp 13 Kilometer befahrbar ist. Ideal, um auf dem ruhigen und strömungsarmen Gewässer in ausgedehnten Einheiten an der Grundlagenausdauer zu arbeiten.
Archivfotos: Lukas Schambach
Von Worms nach Mosbach fährt man gerade einmal anderthalb Stunden und die Jugendherberge vor Ort an dem idyllischen Bach Elz bietet mit abwechslungsreicher und ausgewogener Ernährung ein fantastisches Heim für Ruderer. Alles in allem also eine unkomplizierte Möglichkeit, ohne viel Aufwand mal den kurvigen Altrhein in Lampertheim zu verlassen.
Mit voll beladenem Hänger machten sich die Ruderer Noah Heinzel, Joel Henny, Louis Keil, Lukas Schambach und Lukas Scheuren im ebenso mit fünf Personen voll beladenem PKW am Samstag, dem 15. Oktober 2022 auf den Weg. Angekommen im tiefsten Odenwald durften wir unseren Hänger auf dem Gelände des RC Neptun Neckarelz abstellen und uns mit unseren Booten auf dem Vorplatz der Bootshalle ausbreiten. Nach dem Aufriggern stand die erste Einheit an, um beim lockeren Rudern den Fluss kennenzulernen und sich alle Bojen und Kurven einzuprägen. Zumindest den drei älteren Ruderern Joel, Noah und Lukas Schambach war das Gebiet aber noch aus dem letzten Trainingslager im Frühjahr 2019 bekannt.
Nach dem Check-in und dem ersten Abendessen in der Jugendherberge begann am nächsten Tag die tägliche Routine. Im Anschluss an das Frühstück um 07:30 Uhr gingen alle zusammen um 08:45 Uhr die 1,3 km von der Jugendherberge zum Fluss. Dort wurde die erste Einheit gerudert, um pünktlich zum Mittagessen um 12 Uhr wieder zurück zu sein. Anschließend war bis zum Abendessen um 18 Uhr genug Zeit, ein zweites Mal rudern zu gehen.
Bis einschließlich dem Abreisetag, Sonntag, dem 23. Oktober 2022, war uns das Wetter überwiegend wohl gesonnen. Nur wenige Einheiten mussten aufgrund von morgendlichem Nebel oder Regen in Joggen geändert werden. Für eine Woche im Herbst war es erstaunlich windstill und keine Einheit musste wegen ungünstigen Ruderbedingungen verkürzt oder abgebrochen werden.
Jetzt, eine Woche später, sieht man alle Sportler schon wieder regelmäßig in Worms auf den Ergos oder an der Hantel. Hoffentlich können alle den Schwung aus dem einwöchigen Trainingslager mitnehmen, um sich im Winter zu neuen Höchstleistungen anzuspornen.