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Anrudern 2024 von Speyer nach Worms

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Was zum Teufel hat es mit dem Ruperti Pokal in Waging auf sich? Das wusste ich bis vor einigen Wochen auch noch nicht, aber tatsächlich gab es 2018 schon einmal einen Worms/Mannheimer Vierer, der sich auf den Weg nach Oberbayern machte, um an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Daher schlug Rolf Manges vor, doch mal wieder mit einer Mannschaft daran teilzunehmen.


Blick zum Chiemsee 
(alle Fotos: Jürgen Stephan)

 So wurde eine bunte Mischung aus dem Mannheimer RC, der Speyrer RG und dem Wormser RC zusammengestellt, der im Gig-Doppelachter an der Veranstaltung (30.10.2021) auf dem Waginger See teilnehmen sollte. Es ist schon ein gewisser Aufwand, dorthin zu kommen, an einem Freitag nachmittag vor einem langen Wochenende können das schon mal sechs Stunden sein, es ist also schon ein gewisser Grad an Rudereuphorie (oder Wahnsinn?) notwendig, dies auf sich zu nehmen. Dankenswerterweise übernahmen unsere Mitruderer aus Mannheim/Speyer sowohl das Verladen wie auch den Bootstransport, so dass wir mit PKW zumindest einigermassen rechtzeitig gegen halb neun abends an unserer Unterkunft in der Nähe des Chiemsees ankamen. Dort wurden wir herzlich begrüßt, aber uns wurde auch gleich vermittelt, dass in Oberbayern Ende Oktober die Gastronomie Möglichkeiten zu diesem Zeitpunkt doch eher eingeschränkt sind. Der zweite Anruf beim "Chiemseefischer" brachte aber einen Erfolg, allerdings mit der Bitte "doch gleich zu kommen"... Also, Tasche schnell aufs Zimmmer, zurück ins Auto und 10 Minuten zur Gaststätte. Ein bisschen Grundlage für 18 km braucht man dann schon... Das Team versammelt sich später noch im Hotel, um gemütlich einen Absacker einzunehmen. 

Sehr angenehm an der Veranstaltung ist der Startpunkt von 11 Uhr, der uns noch ausreichend Zeit für das sehr gute Frühstück lässt. Wir bewundern den Blick auf den vernebelten Chiemsee, kratzen die Scheiben des Mannheimer Clubbus frei (!) und machen uns auf den Weg nach Waging.  

Nachtfrost!
 

Rolf beobachtet das bunte Treiben.
Wir fahren im Sonnenschein los, werden aber in Waging von dichtem Nebel begrüßt. Der wird in Richtung See immer dichter und lässt auf dem See selbst zunächst keinen Start zu. Wir haben ja etwas Zeit und riggern zunächst den Achter auf (Bemerkung: so ein Doppelachter hat verdammt viele Ausleger). Es tut sich jedoch immer noch nichts und wir werden so langsam etwas besorgt - sollte der Weg ganz umsonst gewesen sein? 6 h Fahrt für ein gutes Frühstück?
 


Aufriggern in dichtem Nebel. 


Ablegestelle im dichten Nebel

  

Der Start wird zunächst von 11 h auf 11:15 h verlegt (was gewisses Gelächter auslöst), dann auf 11:30, dann auf 11:45 h. Wir bleiben skeptisch, aber die Waginger kennen ihren See doch gut: innerhalb von 15 Minuten lichtet sich der Nebel, die Boote gehen aufs Wasser und es geht tatsächlich um 11:45 auf die Strecke. Leider ist die Beteiligung doch bescheidener in diesem Jahr (etwa 100 Teilnehmer und nur drei Achter), aber das macht zumindest das Ab- und Anlegen entspannter. Das Achterrennen ist gleich das erste, wir starten mit einem druckvollen 26er Schlag auf die Strecke und können gleich auf der ersten Teilstrecke ein gutes Stück zwischen uns und die beiden anderen beiden Achter legen. In Waging gibt es nur eine Altersklasse, dafür werden am Ende die Zeiten mit einem Bonus System vergleichbar gemacht. Heisst, jedes Altersjahr über 30 sowie mitrudernde Damen gibt prozentualen Bonus (= Zeitgutschrift). Mit ein bisschen Excel Kenntnissen lässt sich schnell abschätzen, dass der "älteste und weiblichste" Achter im Feld etwa 2,5 Minuten mehr Zeitabzug bekommt als wir. Wir sind der jüngste Achter, haben also "trotz" drei Damen an Bord die geringste Zeitgutschrift. Somit heisst es reinhauen, damit der Vorsprung am Ende reicht. Die erste Wende nach ca. 4 km im Waginger See gelingt uns gut danke der cleveren Technik unserer beiden Schlagfrauen, die wir in unserer einzigen Trainingsausfahrt geübt haben und es geht zurück zum Regattaplatz. Von dort in die andere Richtung in den Tachinger See, den man durch eine doch recht niedrige Brücke erreicht, aber unsere souveräne Steuerfrau Janina warnt uns vor, so dass wir ungebremst hindurch schiessen. Die nächsten 5 km  führen uns auf den spiegelglatten Tachinger See, es läuft weiter gut und wir können weiteres Wasser zwischen uns und die Verfolger bringen. Nächste Wende am Ende des Tachinger See und ab in Richtung Ziel. Das ganze inzwischen bei wunderbarem Sonnenschein und besten Blick in die oberbayerische Idylle.  
 
 
 
Wieder zurück durch die Brücke, auf den letzten 1000 m geben wir nochmal alles und erreichen nach 18 km und etwa 1:15 h erschöpft die Ziellinie. Wir nutzen den leeren Steg, legen an und entscheiden uns gleich zu duschen. Das geht auf dem angrenzenden 5 Sterne (!) Campingplatz und ich muss sagen: es gibt Hotels, in denen ich in schlechteren Sanitäranlagen geduscht habe, die 5 Sterne sind absolut verdient. Boot abriggern und verladen, danach der gemüttliche Teil, ist ja so ein wenig der Saisonabschluss für alle. Sehr nett, entspannt und gemütlich. Schnell spricht sich herum, es hat trotz geringster Zeitgutschrift deutlich für den ersten Platz gereicht mit einer hervorrangenden Zeit und so können wir bei der Siegerehrung die Medaillen für den Sieg im Achterfeld im Empfang nehmen. Noch am Samstag geht es zurück (Respekt an unseren Fahrer Peter) und wir können die Veranstaltung nur jedem Ruderer ans Herz legen - es ist den Aufwand wert!
 
 Der 5 Sterne Campingplatz in Waging. Macht Lust auf Campen!
 
 Da sieht man doch mehr auf dem See
 

Das Ergebnis. Mit der Zeit waren wir sehr zufrieden.
 
Siegerehrung des erfolgreichsten Vereins, Regensburg. 
Auffüllen der Kohlenhydrat Speicher.

Die Sieger - Waging Achter Mannschaft 2021!